Ein Konflikt kann im Schulalltag schnell entstehen. Daher können sich Schüler*innen der achten Jahrgangsstufe zur Streitschlichter*in ausbilden lassen, um solche Konflikte zu lösen. Wie auch in den letzten Jahren wurden in diesem Jahr 15 Schüler*innen zu Streitschlichter*innen für die fünften und sechsten Klassen ausgebildet.
Eine ganze Schlichtung besteht aus fünf Phasen. Vor der geplanten Ausbildungsfahrt haben wir im März den ersten Teil der Ausbildung an zwei Tagen an der Schule absolviert. Bei den ersten beiden Treffen haben wir uns kennen gelernt und bereits ausführlich besprochen, wie ein Konflikt aussehen kann. Nach einer Pause haben uns die Lehrerinnen mit dem ersten Schritt der Schlichtung bekannt gemacht, welchen wir dann in kleineren Gruppen üben konnten.
Am nächsten Tag haben wir uns die nächsten Phasen angeschaut und dazu Spiele gespielt, bei denen wir gelernt haben, verschiedene Sichtweisen der Streitparteien zu erkennen und wie wir damit umgehen. Nach einer längeren Pause haben wir uns Formulierungen für diesen Schritt überlegt. Unter anderem lernten wir an dem Tag die Gefühle und Emotionen der Streitenden zu erkennen, was zu einer Schlichtung beiträgt.
Als wir dann eine Woche später in das Haus Sonnenberg in Odenthal Voiswinkel fahren wollten, mussten wir auf Grund der Corona-Schutzmaßnahmen leider zu Hause bleiben und konnten auch nicht zur Schule gehen. Jedoch haben sich unsere Ausbilderinnen überlegt, den zweiten Block der Ausbildung am 16. und 17. September dieses Jahres in dem Gemeindezentrum der evangelischen Kirche in Ostheim stattfinden zu lassen.
Obwohl wir gar nicht so weit weg von der Schule waren, hat es sich trotzdem wie eine kleine „Reise“ angefühlt, da wir uns draußen, zusammen, während wir die letzten Sommertage genießen konnten, auf einer großen Wiese mit unserer Ausbildung beschäftigen konnten.
Begonnen haben wir mit einem kleinen Warm-Up, bei dem wir die schon besprochenen Phasen wiederholt haben. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt und haben die vierte Phase der Schlichtung angeguckt. Dabei haben wir in unseren Gruppen Konflikte und deren Schlichtung simuliert. Nach einer großen Mittagspause, für die uns die Schule (aus einem Fond des „Prämie Klasse“-Projekts) Pizzen spendiert hat, haben wir uns Karteikarten für die Phasen aufgeschrieben. Das haben wir gemacht, um uns die einzelnen Schritte besser verdeutlichen zu können.
Am darauffolgenden Tag haben wir den letzten Teil unserer Schlichtung beendet und konnten mit Hilfe unserer Karteikarten unsere Prüfung ablegen. Während wir mit einem simulierten Streit geprüft wurden, wurde unsere Schlichtung aufgezeichnet. Durch diese Aufzeichnung konnten wir unsere Schlichtung selbst noch einmal angucken und sehen, wie wir geschlichtet haben und um uns verbessern zu können. Zwischendurch konnten wir uns auf der Wiese bei ebenfalls einer von unserer Schule spendierten Pasta-Pause stärken.
Als nun fertig ausgebildete Streitschlichter*innen können wir sagen, dass uns die Ausbildung sehr viel Spaß gemacht hat, obwohl wir nicht wegfahren konnten. Am besten war, dass wir uns alle gut verstanden haben. Außerdem sind wir Frau Prauzner, Frau Molitor, Frau Tanzmann, Frau Salisch und Frau Pels dankbar, dass sie eine Alternative zur Fahrt finden konnten und diese so toll umgesetzt haben. Nun können wir uns auf eine aufregende Zeit als Schlichter*innen freuen.
P.S.: Wir hoffen, dass ihr 5er und 6er auf uns zukommt, wenn ihr Hilfe bei einem Streit braucht! Ihr findet uns mithilfe unserer Stundenpläne auf eurem Plakat im Klassenraum oder in den meisten großen Pausen auf dem Hof vor dem Sekretariat (grüner Button) oder ihr gebt einen grünen Kontaktzettel im Sekretariat oder bei Frau Prauzner ab. Die grünen Kontaktzettel erhaltet ihr bei euren KlassenlehrerInnen oder auch im Sekretariat.
Für Schlichtungen in den Stufen 7-9/EF stehen mehrere Oberstufen-SchlichterInnen bereit, die ebenfalls über uns 9er-SchlichterInnen oder über die Abgabe der grünen Kontaktzettel erreichbar sind.
Laura Weiler, 9a