Anfang Januar schlug Frau Busch vor, nach draußen zu gehen, aber die Klasse wollte nicht. Wir haben Gründe gesammelt, warum wir nicht hinaus wollten: Erstens ist es kalt, und zweitens ist es matschig. So kam unsere Leitfrage zustande: Wieso kann Boden matschig sein? Um zu untersuchen, wieso denn der Schulhof matschig ist, haben wir die Oberflächen des Schulhofs kartiert: Bäume, Pfützen, Laub usw.
(Nisa, Ela)
Bodenproben entnehmen und bestimmen
Am Anfang wir mehrere Schaufeln zur Hand und gruben an den unterschiedlichsten Stellen der Schule Löcher in den Schulhof. Die Erde sammelten wir in Plastiktüten. Um die Proben in der nächsten Woche genauer zu untersuchten, legten wir sie in den kühlen, dunklen Klassenschrank. Wir waren neugierig, was wir ausgegraben hatten und wollten die Bodenart selbstständig bestimmen. Dazu benutzten wir eine App der Uni Köln, die auf Bestimmung von Bodenarten durch Laien spezialisiert ist. Man musste hierzu die Erde z.B. zu einer Kugel formen und darauf achten, ob sie die Form behält, und beschreiben, wie sich die Erde anfühlt. Am Ende kam zum Beispiel als Ergebnis „toniger Lehm“ heraus. Die Ergebnisse unserer Bodenproben haben wir auf einer Karte dargestellt.
(Sabrena, Aicha, Kristina, Mathilda)
Interview mit Prof. Korres
Am Mittwoch, dem 19.01.2022 hatten wir statt Deutsch ein Interview mit Prof. Dr. Korres von der Universität München, der Boden studiert hat. Er erklärte uns, wie die Ergebnisse der Boden-App zu verstehen sind. Unsere Klasse hatte außerdem viele weitere Fragen an ihn:
Frage: Kann Boden schimmeln?
Antwort: Boden kann nicht schimmeln, denn er besteht aus Gestein, das nicht schimmeln kann. Laub hingegen ist organisches Material und kann daher schimmeln.
Frage: Was ist tief unter dem Boden gelegen?
Antwort: Unter der braunen Erde befindet sich Gestein. Durch Regen und Verwitterung werden mehrere Schichten im Boden gebildet.
Frage: Was sind „toniger Lehm“ oder „schluffiger Sand“?
Antwort: Toniger Lehm ist eine Mischung aus Ton und Lehm. Schluffiger Sand ist eine Mischung aus Schluff und Sand. Ton und Schluff sind sehr feine Materialien. Sie haben eine sehr kleine Korngröße und können Wasser stauen oder speichern. Der Boden auf dem Schulhof ist bewusst angelegt so worden, dass er gut für Schüler nutzbar ist. Die Matschberge sind auch künstlich angelegt. Sie waren ursprünglich für den Lärmschutz geplant.
Frage: Kann man ohne Boden leben?
Antwort: Nein, weil es dann auch keine Pflanzen bzw. keine Nahrung für uns geben würde. Pflanzen sind auch wichtig zur Bindung von CO2.
(Joel, Steven, Eren)
Experiment zur Wasserspeicherfähigkeit
Wir haben einen Eimer mit 2,5 Liter Wasser an verschiedenen Stellen in einem Guss zügig in drei Sekunden geleert: An den Basketballkörben, auf dem Fußballfeld, auf der Wiese hinter den Realschulcontainern und auf dem Feld hinter der Feuerwehr.
An den Basketballkörben breitete sich das Wasser ca. 1 m weit aus, und nur 5% des Wassers versickerte im Boden. Am Fußballfeld breitete es sich auch 1 m weit aus, aber 50% versickerte im Boden. Der Boden wurde matschiger und feuchter. Auf der Wiese des Beach-Volleyballfeldes breitete sich das Wasser 1,5 m weit aus und sickert nach einer Minute in den Boden. Nach 2-3 Minuten waren nur noch 10% des Wassers zu sehen. Auch hier wurde der Boden matschiger und feuchter. Auf dem Feld hinter der Feuerwehr breitete sich das Wasser um 1,2 m aus und versickerte schnell. Nach 2 Minuten waren 3 kleine Pfützen zu sehen und 2 Liter des Wassers waren versickert.
(Fynn, Muhammed, Zhya, Amelie, Elena)
Oberflächen des Schulhofs
75% des Schulhofs ist versiegelter Untergrund, 20% Gras und 5% kahle Erde. Auf dem versiegelten Untergrund wird kein Niederschlag vom Boden aufgenommen oder gespeichert. Dementsprechend gehen 100% in die Kanalisation und stehen Pflanzen vor Ort nicht zur Verfügung. Auf Gras versichert 60% des Niederschlags im Boden und nur 40% werden in der Kanalisation geleitet. Der größte Teil des Niederschlags kann also von Pflanzen vor Ort genutzt werden. Auf der kahlen Erde versickern 53% des Niederschlags im Boden, 47% fließen in die Kanalisation.
Wir haben aus diesen Zahlen ausgerechnet, dass insgesamt 28% des Regenwassers, das auf den Schulhof fällt, vom Boden aufgenommen wird. Damit mehr Niederschlag vom Boden aufgenommen werden kann und den Pflanzen zur Verfügung steht, müsste es weniger versiegelten Untergrund geben und mehr kahle Erde oder Wald auf dem Schulhof stehen. Dies hätte dann aber zur Folge, dass wir auf dem matschigen Boden ausrutschen und uns verletzen könnten.
Weitere Fotos und Informationen finden Sie auf unserem Padlet „Das PULCHRA-Projekt der 7b“!