Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde bereits 1948 von den Vereinten Nationen beschlossen. Leider gibt es jedoch sehr viele Länder auf der Welt, in denen gegen ein oder mehrere der 30 Artikel verstoßen wird. Das höchste Gut ist dabei das Recht auf Leben, doch dies wird auch in vermeintlich fortschrittlichen Staaten nicht allen gewährt, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten von Amerika.
So kam es, dass Prof. Rick Halperin, einer der bekanntesten US-amerikanischen Menschenrechtler, die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe am Heinrich-Heine-Gymnasium am 06.06.2019 besuchte, und über diese Missstände informierte. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann diese auch einfordern!
Prof. Halperin lehrt Menschenrechte an der Southern Methodist University in Dallas, Texas, und ist dort Direktor des Menschenrechtsprogramms. Halperin war Mitglied und Sprecher des Vorstands der amerikanischen Sektion von Amnesty International. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist der Kampf gegen die Todesstrafe und dafür besucht er u.a. Schulen, Universitäten und Menschenrechtsgruppen auf der ganzen Welt.
Eine Stunde lang berichtete Halperin über die Gesetzeslage in den verschiedenen Staaten der USA, die vielen Verbrechen gegen verurteilte Menschen im Gefängnis und der Zeit danach, sowie die politische Lage, die immer wieder zu Exekutionen auch von Unschuldigen führt.
Wer ein Verbrechen begeht, verwirkt viele Rechte, bspw. das Recht auf Freiheit, so Halperin. Aber kein Mensch verwirkt das Recht auf Leben! Diese These regte sehr zum Nachdenken an und ließ viele Fragen offen, die Prof. Halperin noch in einer Diskussionsrunde beantwortete. Denn was sollen junge Menschen in Deutschland denn gegen die Todesstrafe in Amerika machen? Die Antwort: sich und andere informieren, Politiker bewegen sich international einzusetzen, Firmen, die die Todesstrafe unterstützen, boykottieren, und sich in Menschenrechtsorganisationen engagieren!
Doch auch die Diskussionsrunde reichte einigen noch nicht zur Beantwortung aller Fragen, denn jemand der seit 48 Jahren aktiv gegen die Todesstrafe im eigenen Land kämpft, hat auch schon vieles erlebt und erleben müssen. So konnten die Schülerinnen und Schüler auch noch im persönlichen Gespräch mit Prof. Halperin Fragen stellen oder mit der Ansprechpartnerin bei Amnesty International, Mirja Nordhoff, diskutieren.
Das Ziel, die Schülerinnen und Schüler aber auch die Lehrerin und Lehrer mit seinem Vortrag zu bewegen, ist Prof. Halperin auf jeden Fall gelungen. Die nachdenklichen Gesichter und Reaktionen zeigten deutlich, dass Menschrechte ein Thema ist, das alle anspricht!
Wir danken Prof. Halperin für seinen Vortag und Amnesty International für die Organisation!
L. Stehr